Hi Leute,

ich werde mal wieder versuchen ein paar interessante Sachen aus Korea zu verbreiten. Hoffentlich finden sich wieder ein paar Mitleser... ich freue mich auf jeden Fall über jede Nachricht aus der Heimat!

Bis bald...

Montag, 24. November 2008

4 Tage in Seoul als Belohnung für Hausaufgaben-Action

Sorry Leute,

Ich hatte die letzten beiden Wochen ziemlich viel mit der Uni um die Ohren. Ich mußte mehrere Hausaufgaben machen und durch meinen Trip nach Seoul auch noch früher abgeben. Was noch erschwerend dazu kam, war der Schaden an meiner Digitalkamera. Die habe ich jetzt aber hier in Beijing reparieren lassen und kann wieder meine eigenen Fotos machen. Besonders viel passiert ist hier in Beijing in der Zeit aber auch nicht. Wir haben den Beginn der Karnevals Session gebührend gefeiert und viel mehr fällt mir grad auch nicht ein. Wenn Ihr euch dazu ein Paar Berichte durchlesen wollt, könnt Ihr das gerne auf den Blogs, die ich unten verlinkt hab tun. Ich fands jetzt ohne eigene Bilder nicht so spannend. :)
Zurück zum Thema: Die 25-seitige "Vehicle crashworthiness and occupant protection" Hausaufgabe ist auch im Kasten und damit konnte es dann losgehen: Ab nach Südkorea, ab nach Seoul

Am Mittwoch Morgen mußte dann der Trekking-Rucksack gepackt werden, damit wir direkt nach der Vorlesung nach Seoul durchstarten konnten. Mit Wir meine ich: Paul, Jörn, Florian, Henning, Heiko, Daniel, Johannes, Guido und Ich. Wir haben uns dann 3 Taxis geschnappt und haben ohne Probleme unseren Flug bekommen. Sehr erfreulich ist auch, dass Keiner Probleme mit seinem Visum hatte und auch diesbezüglich alles reibungslos ablief, entgegen meinen Erwartungen.

Wir sind dann irgendwann Abends in Seoul gelandet und mußten uns erstmal koreanische Wons und Handies besorgen.
Bei den koreanischen ATMs waren wir am Anfang sehr skeptisch, weil nirgendwo ein Visa-Symbol zu sehen war und wir nicht wußten ob wir kostenlos Geld abheben konnten. Später war uns das dann aber egal, weil eigentlich alle ATMs so aussahen und ich bin mal gespannt, was später auf meiner Kreditkarten-Abrechnung steht.
In Korea ist es üblich, dass man sich als Tourist ein Handy mietet. Korea hat ein ganz anderes Mobilfunksystem. Roaming mit anderen Handies gibt es nicht und Koreanische Simkarten funktionieren auch nicht. 4 Leute aus unserer Gruppe haben sich da ein Handy geliehen. Damit waren wir schonmal für eventuelle Verlieraktionen gewappnet.
Nachdem wir dann mit dem Bus in die Innenstadt gefahren sind, hat uns Ray empfangen und uns zum Hostel begleitet. Ray ist Pauls Freund, den er im Rahmen eines Projekts in Aachen kennengelernt hat.
Das Hostel war sehr spartanisch eingerichtet, aber sehr gemütlich. Es gab, wie in Korea üblich, Fussboden-Heizung und 24h warmes Wasser. Außerdem war das Frühstück (Toast, Butter, Marmelade, Instant-Kaffee) inclu. Für den Preis war es echt top und die Lage war auch sehr gut. Nahe der Ubahn und der Partymeile Seouls.

Ok, Ich habe grad ne Viertel Stunde versucht herrauszufinden, was wir am ersten Abend gegessen haben. Es hört sich an wie "Tok Bukki", besteht aus dicken Reisnudeln in einer scharfen Sauce. Es ist eine Art traditionell Koreanisches Fastfood und sehr lecker. Vielleicht kann ich ja den Namen von dem Zeusch mal nachreichen, wenn ich mit ein paar Koreanern gesprochen hab.
Danach haben wir uns dann in eine Bar gesetzt und uns gewundert, warum Mitten in der Woche um 2 Uhr morgens nichts mehr los war :)

Am Donnerstag ging es dann los mit den Koreanischen Kulturschocks: Die Koreaner bleiben bei roten Ampeln stehen, hupen selten und Zigarettenstummel auf den Boden werfen kostet 50000 Won, also umgerechenet etwas weniger als 25 €. Was ich hier direkt auch erwähnen will: Taxifahren ist nicht so leicht wie es scheint in Korea. Wir haben dann später einen Trick entwickelt: Taxi vollmachen, Türen zu, dann erst dem Taxifahrer sagen, wo man hinwill und danach 10 Minuten anschreien, bis er endlich wiederwillig losfährt. Ich hab keine Ahnung, warum die kein Geld verdienen wollen.

Zunächt wollten wir uns die Stadt ein wenig anschauen und haben uns aus unserem Reiseführer eine Laufroute rausgesucht. Wir haben nichtmal die Hälfte geschafft, weil wir plötzlich auf einem großen Platz standen, wo schätzungsweise 2000 Frauen Kimchi machten. Kimchi ist eine typisch koreanische Beilage und es ist meistens kalter extrem, scharfer Kohl. Hört sich jetzt nicht so lecker an, aber ich find es nicht schlecht, wenn der Darm darauf klarkommt :)
Die ganze Veranstaltung ist eine Art Benefiz Aktion für die Armen, damit die auch Gimchi essen können. Wir haben uns dort ein paar Stunden aufgehalten und waren dort die Attraktion schlechthin. Wir wurden regelrecht mit Gimchi gestopft und Reuter und diverse andere koreanische Zeitungen haben jetzt viiiiele Fotos von uns.
Als wir uns dann endlich wieder losreissen konnten, war unser Hunger auf Gimchi erstmal getilgt. Wir haben dann ein koreanisches Restaurant aufgesucht und uns mit dem landestypischen Barbeque den Bauch vollgeschlagen.
Anschließend bin ich noch shoppen gewesen und hab mir nen neuen Pulli und Mütze gekauft. Nicht so spannend, aber ich erwähne es mal, weil meine liebe Mutter mich immer fragt, ob ich schon Winterklamotten gekauft hätte.
Wieder im Hostel angekommen, wollten wir dann zu Abend essen. Paul hatte Karen eingeladen und wir sind dann Alle zusammen zum Geheimtipp unserer Hostel-Mutter.
Jetzt kommt eine der besten Geschichten aus diesem Urlaub:
Nachdem wir zunächst weggeschickt wurden, weil nichts zu essen mehr da sein sollte, wurden wir dann doch noch herrein gebeten und nach einem kurzen koreanischen Gespräch zwischen Karen und dem Koch kam foldenes Statement: "I'm sorry. They just have lots of alcohol and meat. Do you still want to eat here?" Ok, Karen kannte uns noch nicht so gut, aber ein besseres Essen als das oben genannte, kann es ja für einen Deutschen nicht geben. Zum Ende wurden wir noch mit Soju bekannt gemacht. Hier ist das Getränk gemeint. Später sollten wir noch ein Mädel kennenlernen, die genau diesen Spitznamen hatte. Wir haben garnichterst nachgefragt warum. :)

Am Freitag sind wir dann morgens losgezogen um uns die EWHA Womans (keine Ahnung warum man das nicht Women's schreibt) University. Als alter Aachener Maschinenbaustudent muß man sich ja schließlich mal anschauen, wie so ein Pendant zu unserer Uni in der Heimat aussieht. Schöne Frauen und die passende Uni, da will man(n) gerne studieren. Ganz nebenbei soll das wohl die größte Frauenuniversität der Welt sein. Man weiß es nicht. Danach haben wir unsere, am Vortag begonnene, Laufroute fortgesetzt. Wir haben noch ein paar schöne Ecken gesehen und sind danach auf den Seoul-Tower geklettert, bzw Seilbahn hochgefahren. Zwischendurch gabs es dann nochmal "Tok Bukki" als Snack und ein Geburtstagsgeschenk für Guido haben wir auch gefunden. Die Sicht vom Tower war traumhaft und die Stadt sah irgendwie total friedlich und ruhig von dort oben aus. Anschließend bin ich in einen großen Elektronik-Markt gefahren, weil ich dem Michael versprochen hatte, dass ich Ihm den neuen Ipod Nano 16GB mitbringe. Der kostet nur so ca. 125€ in Korea.
Am Abend waren wir dann auf eine Privatparty des Kimchi Club. Ich weiß leider nicht, was das für eine Veranstaltung war, aber die Party war gut und ich habe auch direkt mal den ersten Platz bei der Verlosung gemacht. Dabei habe ich erstmal alle Deutschen nach vorne geholt, weil ich ja eine Flasche "Irgendwas" gewonnen hatte, die unbedingt geleert werden mußte und eine Rede halten sollte. :)
Die Nacht haben wir dann in einer der unzähligen HO Bars ausklingen lassen, mit den Koreanern gequatscht und Bier getrunken.

Der Samstag startete dann mit einer Fahrradtour. Henning und ich haben uns dann direkt mal ein Tandem gegönnt, weil man ja in China schon den ganzen Tag auf nem normalen Fahrrad rumdüst. Wir sind dann schön am Hangang (Fluss) entlang gefahren und haben uns noch das WM Stadion aus 2002 angeschaut. Das Wetter war leider nicht so der Knaller, aber dafür hatten wir ja auf dem Seoul Tower gutes Wetter und wir mußten dann beim Biken auch so nicht schwitzen. Nach der Fahrradtour sind wir dann mit Karen und Ray in die Public Sauna gegangen. Sauna läuft in Korea ein bisschen anders ab. Die Leute haben Alle eine Art Schlafanzug an. Dafür ist die Sauna dann auch gemischt, was für Asien nicht selbstverständlich ist. Es gab in der Sauna auch einen reinen Frauen und Männerbereich. Die habe ich mir allerdings Beide nicht angeschaut. In der Sauna konnte man sogar übernachten. Das ist billiger als ein Hotel und wenn wir das früher gewußt hätten, wäre das auf jeden Fall eine Überlegung wert gewesen. Nachdem wir in der Sauna gemütlich entspannt hatten, sind wir auf das 63 Building hoch. Von dort hatten wir eine geniale Sicht über die Stadt bei Nacht und nebenbei konnten wir uns noch die Hello Kitty Art Gallery anschauen. Der absolute Knaller. Die wollte ich doch schon immer mal sehen.
Anschliend haben wir uns das Koreanische Nachtleben angeschaut und kräftig mitgemischt. Zum Abschluss haben wir uns die Heimfahrt dann mit einem schwarzen Taxi gegönnt. Das Schwarz meint nicht die Arbeit des Fahrers sondern die Lackierung. Das sind die Luxus-taxis und kosten auch ungefähr das Doppelte. Dafür bekommt man allerdings auch einiges geboten. Der Fahrer kann Englisch, fährt dich dahin wo du willst, ohne das 10 Minuten Anschreien-Ritual, der Fahrer trägt einen Anzug und man sitzt auf echten Ledersitzen. Läuft!

Der Sonntag war dann ganz relaxt. Wir sind zum Changdeokgung Palast gefahren, bzw haben uns fahren lassen. Diesmal wieder mit dem normalen Taxi. Sehr schöne Anlage. Es ist schwierig zu beschreiben, ich lasse einfach die Bilder sprechen. Um 18 Uhr sind wir dann wieder zurück nach Beijing in unser geliebtes Chaos geflogen und auch sicher wieder gelandet.

Alles in Allem war es eine sehr schöne Reise. Vielen Dank nochmal an den Paulemann für die Vermittlung mit den Koreanern und auch an die Koreaner, dass sie sich so viel Zeit genommen haben und uns die Stadt als Insider gezeigt haben.

Das war jetzt viel Text, aber ich hab euch ja auch lange warten lassen. Ich gelobe Besserung und werde bis Ende der Woche die Fotos sortieren, zusammensammeln und die Besten hochladen.

Bis denne

Montag, 3. November 2008

Kanye West Konzert und noch ein paar Videos

Wieder was Neues aus good old China,

Ich war am Samstag im Worker's Gymnasium zum Kanye West Konzert. Wie es war? Nunja, ich sag mal: Chinese Style!
Aber fangen wir doch mal ganz am Anfang an.
Das Konzert war für 19:30 angesetzt. Ziemlich früh für ein Konzert, wie wir fanden. Aber ok, vielleicht ist das in China einfach so. Die Chinesen sind ja meistens Frühaufsteher und gehen dementsprechend auch früher ins Bett.
Wir haben dann herrausgefunden, dass vor Kanye noch ein DJ als "Vorgruppe" auflegt. Dementsprechend konnten wir dann doch etwas später dort hinfahren.



Als wir dann in Sanlitun im Worker's Gymnasium angekommen waren, wartete auch schon die nächste Überraschung auf uns.
Im ganzen Stadion gab es ausschließlich Sitzplätze. Sogar direkt vor der Bühne wurde gesessen. Dann wurde zu allem Überfluss noch richtig schön viel Platz zwischen den Reihen gelassen und zum Künstler war auch viiiiel zu viel Platz. Da müssen die Chinesen wohl noch einiges lernen.
Wie schon erwartet, kam mit sitzenden Zuschauern die Stimmung nicht so richtig in Fahrt. Heiko, Jörn und Ich wollten dann mal ein bisschen für Stimmung sorgen und haben uns recht weit unten vor die Bühne in den Gang gestellt. Nachdem wir dann ca. 10 Minuten lang die Sicherheitsleute ignoriert haben und uns der Chef der Sicherheitsteams die Wahl zwischen rausfliegen und auf unsere Sitzplätze setzen gelassen hat, haben wir uns der "Autorität" gebeugt.
Das Konzert war dann doch ganz gut, aber leider kein Vergleich mit deutschen Maßstäben.
Was auch noch erwähnenswert ist, dass die Chinesen es irgendwie hinkriegen das gesamte Stadion unmittelbar nach dem Konzert in 5 Minuten zu evakuieren. Das sieht dann ungefähr aus wie eine Massenflucht bei ausverkauftem Konzert mit grob geschätzten 3000 Menschen.
Außerdem haben wir son ungefähr alle Leute die wir in Beijing bisher kennengelernt haben im Stadion wiedergetroffen. Naja, vielleicht hab ich jetzt ein bisschen übertrieben, aber Beijing ist eben auch nur ein Dorf.
Unter Anderen haben wir auch die Su Fei von Sexy Beijing getroffen. Eine sehr sehenswerte Sendung auf Youtube.
Achso, bevor ich das vergesse: Es gab kein Bier auf dem Konzert! Wer hat da denn gepennt?

Hier schiebe ich mal noch 2 Videos vom Heiko nach. Die sind noch von unserem Trip in der National Holiday Week. Einfach anschauen und Spass haben.





Bis bald